Doch im Landesverband hat er bereits ein bewegtes Parteileben hinter sich. Seine Karriere begann in der Jungen Union. In der CDU wurde er zunächst Generalsekretär, später Parteichef.
Nach Karriereknicks wurde Wadephul in der Regierungszeit von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen Fraktionschef im Landtag. Hoffnungen, Minister oder gar Carstensens Kronprinz zu werden, erfüllten sich nicht. Der Wechsel nach Berlin vor vier Jahren kam dennoch selbst für engste politische Freunde völlig überraschend.
Wadephul sah in Kiel keinerlei Perspektive mehr. Er erhoffte sich in der Bundeshauptstadt einen schnellen Karrieresprung. Doch der Bundestag hat andere Regeln. Wenn es um hohe Ämter geht, muss sich auch ein ehemaliger Partei- und Fraktionschef aus Kiel hinten anstellen. Diese Erfahrung machte Wadephul. Der 50-Jährige stürzte sich also in die Sacharbeit. Er sitzt unter anderem im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Auch die Abrüstungs- und Rüstungskontrolle sowie die Europapolitik gehören zu seinen Politikfeldern.
Politiker mit Bodenhaftung
Nebenbei ist er weiter als Rechtsanwalt tätig. Als Experte für Arbeitsrecht. Eine Tätigkeit, die ihm hilft, das Leben außerhalb des Politikbetriebs im Blick zu behalten. Wadephul wirkt zufrieden, hat sein berufliches und politisches Leben geordnet. Er weiß, wie schnell man in einer Partei aufsteigen und abstürzen kann. Seine CDU im Norden hat schwierige Zeiten hinter sich, zwei Landesvorsitzende und die Macht verloren und sich noch lange nicht davon erholt. Johann Wadephul gilt als eines der wenigen politischen Talente, die diesem Verband noch geblieben sind. Wer weiß, welche Aufgaben noch auf ihn warten....
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