Johann Wadephul und Daniel Günther besuchen Käserei in Holtsee

16.09.2014

Am heutigen Dienstag (16. September 2014) haben der Bundestagsabgeordnete Johann Wadephul und der örtliche Landtagsabgeordnete Daniel Günther einen Wahlkreisbesuch in der Käserei Holtsee absolviert.

In einem Gespräch mit Geschäftsführer Andreas Pöppel ging es vor allem um die Auswirkungen des russischen Käseembargos auf das Holtseer Unternehmen. Pöppel äußerte gegenüber Wadephul und Günther seine Bedenken, dass ein länger andauernder Konflikt in der Ukraine verheerende Auswirkungen für die deutsche Landwirtschaft und auch für die Käserei in Holtsee haben werde. In Spitzenzeiten habe die Käserei bis zu 40 Prozent des Umsatzes auf dem russischen Markt erzielt. Durch die russische Importsperre sei dieser Markt im März jedoch von heute auf morgen zusammengebrochen. Durch die Krise in der Ukraine sei nach Aussage Pöppels damit zu rechnen, dass ein Wiedereintritt in den russischen Markt womöglich erst in zwei Jahren möglich sei.

Langfristig will die Käserei auf dem russischen Markt vertreten bleiben. Im Gegensatz zum von Discountern und einer „Geiz-ist-geil“-Mentalität getriebenen deutschen Markt, würde man hochwertig veredelte Lebensmittel in Russland wertschätzen. Europaweit könnten auf dem russischen Markt trotz niedrigerer Kaufkraft die höchsten Renditen erzielt werden.

Johann Wadephul nahm die Sorgen der Geschäftsführung ernst und betonte als für die Ukraine zuständiges Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags, dass es mit der vereinbarten Waffenruhe in der Ukraine nun erste Hoffnungszeichen für eine Entspannung der Lage gebe.

Im Anschluss an das Gespräch führte Andreas Pöppel die beiden Abgeordneten durch den Betrieb. Die genossenschaftlich organisierte Käserei habe in den vergangenen Jahren 30 Millionen Euro investiert und sei sehr gut für die Zukunft aufgestellt. Die Importsperre Russlands sei schmerzhaft, könne jedoch in großen Teilen durch ein Ausweichen auf andere Märkte und betriebswirtschaftliche Optimierung aufgefangen werden, so Pöppel.

Johann Wadephul zeigte sich nach dem Besuch beeindruckt. „Hier in Holtsee wird ein wirklich tolles hochwertiges Produkt mit regionalem Bezug hergestellt. Es freut mich zu sehen, dass hier in den vergangenen Jahren viel investiert wurde und die Käserei trotz schwieriger Rahmenbedingungen gut für die Zukunft aufgestellt ist“, so Wadephul. Mit Sorge sehe Wadephul jedoch die fortschreitende Entwicklung, dass hochwertige Lebensmittel in Deutschland nicht wertgeschätzt würden. Hier seien Politik, aber auch Landwirtschaft und Verbände stärker als bisher gefordert, aufzuklären und für hochwertige regionale Produkte zu werben.