Flüchtlingskonferenz mit rund 80 Beteiligten

01.04.2015

Auf Initiative des CDU-Bundestagsabgeordneten Johann Wadephul fand am 30. März im Rendsburger Nordkolleg eine Flüchtlingskonferenz statt. An ihr nahmen neben Vertretern der Amts- und Gemeindeverwaltungen zahlreiche ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuer aus den Kommunen teil. Experten mit Blickwinkel des Bundes, des Landes und auch des Kreises sowie des Deutschen Roten Kreuzes haben in ihren Eingangsstatements klare Worte gesprochen. Thomas Wehner vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erklärte, weshalb es einen Stau bei der Bearbeitung der Asylanträge gibt. Derzeit müssen rund 8500 Asylverfahren in der Erstaufnahmeeinrichtung in Neumünster bearbeitet werden, dies sei rund 50 Prozent mehr als sonst.

Der Integrationsbevollmächtigte des Landes Norbert Scharbach dankte dem Ehrenamt, das mit seiner unbezahlbaren und wertvollen Arbeit die Integration von Hilfe suchenden Menschen aus aller Welt erleichtert und fördert. Er forderte eine „integrationsorientierte Aufnahme“ von Flüchtlingen. In seinen Ausführungen verwies er auch auf die Gesetzesänderungen der Großen Koalition hinsichtlich der Arbeitserlaubnis. Bereits nach drei Monaten sei es den Flüchtlingen erlaubt, einer Arbeit nachzugehen. Auch dies wirke integrationsfördernd.

Der Vorstandssprecher des Deutschen Roten Kreuzes in Schleswig-Holstein Torsten Geerdts erläuterte die Arbeit seines Verbandes. Das Rote Kreuz setzt sich als hauptamtlicher Akteur von der Erstaufnahmeeinrichtung in Neumünster bis hin in die Kommune ein, wo sich die zahlreichen ehrenamtlich Engagierten in der aktuellen Flüchtlingssituation beteiligen. Geerdts verdeutlichte auch die Chancen, die sich der Gesellschaft durch Integration böten. In der Pflege seien dringend Arbeitskräfte notwendig und die hohe Zahl an gut qualifizierten Flüchtlingen könnte hier mildernd wirken.

Der Initiator der Konferenz Johann Wadephul zeigte sich am Ende der Veranstaltung zuversichtlich, dass die Flüchtlinge den Kreis und die Gesellschaft  bereichern: Das Durchschnittsalter ist unter 30 Jahren. Die meisten sind gut qualifiziert und haben ein abgeschlossenes Studium. Sie hätten also gute Chancen, sich in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt zu integrieren, so Wadephul in seinem Schlusswort.
Die Veranstaltung diente als erster Anknüpfungspunkt zur Erstellung eines kreisweiten Netzwerkes, in dem sich die haupt- und ehrenamtlichen Akteure austauschen können.